Themen
Im Gegensatz zur Aktion im Jahr 1998, wollen wir uns in diesem Jahr auf mehrere Themen, und nicht nur auf All-seater Stadien konzentrieren. So gibt es im modernen Fussball viele negative Entwicklungen, gegen die wir als Fussballfans protestieren müssen. Wir wissen aber auch, dass es sehr schwierig ist, im modernen Fussball mit unseren Mitteln tatsächlich eine Änderung zu bewirken. Wir haben also 5 Punkte ausgewählt, auf die sich Eurostand 08 fokussieren will:
All-seaters: Die Debatte über Stehplätze war bekanntlich der Startschuss von Eurostand. Im letzten Jahrzehnt haben die Sitzplätze nämlich kontinuierlich die Stehplätze aus vielen europäischen Stadien verdrängt, was vor allem mit vielen neu gebauten Stadien zusammenhängt, die komplett ohne Stehplätze geplant und gebaut werden. In vielen Europäischen Ländern werden die Vereine vom nationalen Verband sogar dazu gezwungen, All-seater Stadien zu bauen. Das Argument, das von den Befürwortern der All-Seaters am häufigsten ins Feld geführt wird, ist die Sicherheit in den Stadien. Wir vermuten aber, dass der tatsächliche Grund für die All-Seater-Stadien darin besteht, die Fans besser kontrollieren zu können.
Es gibt viele moderne Stadien in Europa, die zugleich Stehplätze und einen hohen Sicherheitsstandard vorweisen können. So zum Beispiel die Arena auf Schalke in Gelsenkirchen und die Allianz Arena in München, beides sehr moderne Stadien, die trotz Stehplätzen für die aktiven Fans die Sicherheit für die Zuschauer gewährleisten können. Wir müssen als aktive Fans in Europa zusammen arbeiten, um die Stehplätze zu bewahren! Es sollte in allen Stadien Stehplatzbereiche für die aktiven Heim- und Auswärtsfans geben!
Feste Anspielzeit: Heute kontrollieren die TV Produzenten komplett, wann ein Spiel stattfinden soll, ohne die Interessen der aktiven Fans zu berücksichtigen, die auch an Auswärtsspielen ihr Team unterstützen. So kommt es in allen europäischen Ligen vor, dass Fans aufgrund der Anspielzeiten Spiele ihres Teams unter der Woche nicht im Stadion verfolgen können. Als Beispiel kann ein Spiel der Schweizer Super League genannt werden, als ein Ligaspiel unter der Woche bereits um 18.45 angepfiffen wurde, wodurch viele Fans wegen der Arbeit nicht ins Stadion konnten. Der einzige Grund dafür war das Schweizer Fernsehen, das die Fans rechtzeitig für die Champions-League Halbfinals (20.45) zuhause vor dem Fernseher haben wollte.
Es ist einfach nicht fair den aktiven Fans gegenüber, dass man auf die TV Zuschauer mehr Rücksicht nimmt, als auf die aktiven Fans. Deshalb ist es dringend nötig, dass man feste Anspielzeiten einführt, sowie einen festen Zeitpunkt während der Woche, an dem die Cupspiele stattfinden können. Ob es dann heisst Sonntag 15 Uhr oder Samstag 19 Uhr ist nicht so wichtig, sofern die Anspielzeit von den Vereinen und den Fans akzeptiert wird.
Kartenpreise: Ein grosses Problem für viele Fans und Zuschauer sind die Kartenpreise. In vielen Vereinen haben diese ein Niveau erreicht, wo normale Leute einfach nicht die Mittel haben, ein Spiel im Stadion zu besuchen. So zum Beispiel im Old Trafford in Manchester. Die Kartenpreise sind hier für normale Leute fast unbezahlbar, und deshalb bestehen die Zuschauer hier hauptsächlich aus Sponsoren und Touristen, während die echten Fans sich die Spiele in einer Kneipe anschauen müssen.
Wir dinswn, dass die Kartenpreise für Fussballmatches sich auf einem Niveau befinden müssen, das allen Gesellschafts- und Altersschichten die Möglichkeit bietet, Fussball live ins Stadion zu sehen. Denn Fussball ist ein Sport für das Volk und nicht ein Luxusprodukt für die reiche Oberschicht.
Verkauf von Vereins- und Stadionnahmen: Die steigende Einfluss von Sponsoren sieht man auch schon bei den sonst so traditionellen Stadionnahmen. So heisst das Stadion des BVB nicht mehr Westfalenstadion, sondern Signal-Iduna Pari, genauso wie auch die Arena auf Schalke in Gelsenkirchen , und das Frankenstadion in Nürnberg heute Sponsornahmen tragen.
Die alten Namen hat man früher mit berühmten und gefürchteten Stadien verbunden, mit alten Ereignissen, Siegen und Niederlagen. Mit den durch puren Kommerz geprägten neuen Sponsornamen ist die Magie einfach weg. Die Namen sind nämlich völlig austausch- und verkaufbar. Für aktive Fans, die eine starke Bindung zu ihrer Heimat haben ist es nun mal ein gewaltiger Unterschied ob ihr Team nun im Waldstadion oder in der Commerzbank Arena zu Hause ist.
Das schlimmste Bespiel findet man aber in Österreich beim SV Austria Salzburg. Der Verein wurde von Red Bull gekauft und daraufhin völlig zerstört. So sind Name, Logo und Farben so verändert worden, dass der traditionsreiche Verein mittlerweile ein reines PR-Werkzeug des Red Bull Konzerns ist. Den eigentlichen Austria-Fans, die ihren Verein neu gegründet haben, und nun in unteren Ligen unterstützen gebührt unser uneingeschränkter Respekt. Denn wir alle sind Fans von Vereinen und nicht von Konzernen.
Torjubel: Freude und Passion sind zwei fantastische Sachen beim Fussball. Aber diese zwei wichtigen Elemente des Spiels, werden ebenfalls von den offiziellen FIFA Fussballregeln bedroht. Eine dieser Regeln verbietet den Spielern, ihr Trikot auszuziehen. Diese Regel ist einzig und allein aus dem Grund entstanden, dass viele Trikotsponsoren unzufrieden sind, dass die Sponsorlogos im Fernsehen nicht zu sehen sind, wenn ein Spieler nach einem Torerfolg sein Trikot auszieht.
Zudem meinen wir, dass es nicht die Aufgabe der Schiedsrichter ist, die Spieler nach einem Tor zum schnellen Weiterspielen anzutreiben. Wenn der Torjubel eine oder zwei Minuten dauert, sollte der Schiedsrichter Spielern und Fans diese Zeit zur Verfügung stellen, und sie am Ende des Spiels nachspielen lassen.